Postmoderne Flöhe

In einem wissenschaftlichen Experiment hat man eine Gruppe Flöhe einem Tierversuch unterzogen. Man sperrte sie in einen Glasbehälter, der niedriger war, als die durchschnittliche Sprunghöhe der kleinen Tierchen.

Dann verschloss man den Behälter mit einem Glasdeckel. Es kam, wie es kommen musste. Die Flöhe stießen bei ihren Sprüngen regelmäßig ihren Kopf am Glasdeckel an.

Es dauerte nicht lange, da hatte die ganze Flohpopulation ihre Lektion gelernt und sie passten ihre Sprunghöhe den veränderten Verhältnissen an.

Im nächsten Schritt entfernte man den Deckel. Die Flöhe blieben aber bei ihrem erlernten Verhalten und sprangen weiter in der reduzierten Höhe.

Im dritten Schritt brachte man einen Floh in die Versuchsanordnung ein, der unter nicht reduzierten Bedingungen aufgewachsen war. Er sprang zunächst höher als die anderen passte aber sehr schnell seine Sprunghöhe den anderen an, obwohl nichts ihn daran gehindert hätte, höher zu springen.

Die postmoderne Interpretation sieht in diesem Experiment den Beweis der gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit. Diese Interpretation übersieht die Manipulation des Wissenschaftlers, der einmal den Deckel auf das Glas legt, und ihn dann wieder wegnimmt.

Die Behauptung das Sein und Wissen, Ontologie und Epistemologie identisch seien verfängt nicht. Die Flöhe glauben zu wissen, dass sie nicht höher springen können, weil sie von einem Forscher geschickt manipuliert wurden. Der Forscher, der sie manipuliert hat, weiß mehr.

Es gibt eine schönes Sprichwort, dass das Flohexperiment zutreffend beschreibt:

Die Schlauheit des Fuchses besteht zu 99,9% aus der Dummheit der Hühner.

Es ist nicht die Gesellschaft, die die Wirklichkeit konstruiert, sondern nur 0,1% der Gesellschafter. Manche von ihnen tragen einen weißen Kittel. Den meisten Flöhen ist das nicht bewusst. Sie halten sich an die Regeln, an die sich alle halten, und glauben es seien Naturgesetze.

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