„Engsoz“ ist die Fähigkeit, gewissermaßen instinktmäßig an der Schwelle eines beliebigen gefährlichen Gedankens inne zu halten. Hierzu gehört die Fähigkeit, Analogien nicht zu erkennen, logische Irrtümer nicht als solche wahrzunehmen, selbst die einfachsten Argumente nicht zu verstehen, wenn sie im Widerspruch zu Engsoz stehen, und von jedem Gedankengang, der in eine ketzerische Richtung führen könnte, gelangweilt oder abgestossen zu sein.
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Was weg ist, ist weg
herauszufinden. Weiterlesen
Normale Hierarchien
Wir behaupten gern, andere Gesellschaften hätten unnatürliche und lächerliche Hierarchien, während unsere Hierarchie natürlich gerecht sei.
So haben wir inzwischen gelernt, dass keine Rasse einer anderen überlegen ist und entrüsten uns über Gesetze, die es Angehörigen einer bestimmten ethnischen Gruppe verbieten in den selben Stadtteilen zu leben, ihre Kinder an die selben Schulen zu schicken oder dieselben Krankenhäuser aufzusuchen wie die übrigen. Weiterlesen
Bobonenbashing
Ich wünschte, ich hätte eine Tochter, dann könnte ich ihr verbieten, so einen wie den zu heiraten.
Intergalaktische Verzweiflung
Der intergalaktische Wissenschaftler Ford Prefect hatte sich lange mit dem Wesen der Menschen beschäftigt.
Eines der Dinge, die er nicht begreifen konnte, war deren Angewohnheit, das aller Selbstverständlichste sich immerfort gegenseitig zu bestätigen und zu wiederholen. Weiterlesen
Lernt aufrecht gehn!
Bei welchen liegt die größte Gefahr aller Menschen-Zukunft?
Ist es nicht bei den Guten und Gerechten? Weiterlesen
Die Unvermögenden
Sie erbrechen ihre Galle und nennen es Zeitung.
Sie verschlingen einander und können sich nicht einmal verdauen.
Seht mir doch diese Überflüssigen. Reichtümer erwerben sie
und werden ärmer damit.
Macht wollen sie und zuerst das Brecheisen der Macht, viel Geld,
diese Unvermögenden.
Friedrich Nitzsche, Also sprach Zaratustra
Der Wille zur Macht
Fritzchen: Ist Gott tot?
Georg: Irgendwie schon.
Fritzchen: Wie irgendwie?
Georg: Na, irgendwie auch wieder nicht. Weiterlesen
Was ist der Sinn des Lebens?
Der Sinn des Lebens ist, zu leben. Der Sinn des Lebens ist im Leben selbst.
Heinz von Foerster
Nichts ist so verantwortungslos wie die „Objektivität“
Es ist ein beliebtes Gesellschaftsspiel, sich der Verantwortung zu entziehen: nicht ich, sondern ein anderer, etwas anderes, ist für mein Tun verantwortlich.
Folge ich den Spielregeln von Skinners Behaviorismus, dann ist es die Umwelt, auf die ich mich ausreden kann; folge ich den Soziobiologen, sind es meine Gene!
Aber die genialste Strategie, sich der Verantwortung zu entziehen, ist „Objektivität“. Objektivität verlangt die Trennung des Beobachters vom Beobachteten.
Die Eigenschaften des Beobachters dürfen nicht in der Beschreibung seiner Beobachtung zu finden sein!“ Der Beobachter wird zum unbeteiligten Sprachrohr.
Heinz von Foerster, Entdecken oder Erfinden, München 1992