Mein Glaube

Alles was ich hier sage, beschreibt meinen derzeitigen Glauben. Einiges glaube ich schon sehr lange wieder anderes ist erst in der jüngeren Zeit dazugekommen oder auch weggefallen.

Jede einzelne Glaubensaussage ist prinzipiell offen. Das hießt, sie kann von mir präzisiert , widerrufen  oder ergänzt werden.

Jeder einzelne Satz und alles was diesen Sätzen zu Grunde liegt, kann bestritten oder hinterfragt werden.

Diesbezüglich freue ich mich über jeden wohlmeinenden oder kritischen Kommentar.

Glaubensbekenntnis:

Ich glaube an die Unsichtbarkeit Gottes.

Ich glaube an die Abhängigkeit des Menschen von seinem Gott.

Ich glaube an die Notwendigkeit der Gemeinschaft für die Menschen.

1. Glaubensartikel: Von Gott:

Ich glaube, dass wir nicht wirklich wissen können, wie die Welt entstanden ist. Weder die Empirie noch die Theorie einer Wissenschaft kann diese Frage beantworten.

Alles, was wir über die Entstehung der Welt zu wissen meinen, bleibt notwendig eine Glaubensaussage.

In gewisser Weise bin ich ein Agnostiker, der der Auffassung ist, dass alle Ausagen, die Gott betreffen, entweder ungeklärt oder grundsätzlich nicht zu klären sind.

Allerdings gilt das auch für alle Theorien, die die Wirklichkeit betreffen.

Einstein sagte einmal:

“insofern sich die Sätze einer Wissenschaft auf die Wirklichkeit beziehen, müssen sie falsifizierbar sein, und insofern sie  nicht falsifizierbar sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit.” (Albert Einstein, Geometrie und Erfahrung – Mein Weltbild S.196)

Das heißt, jede empirische Theorie über die Wirklichkeit muss notwendig falsifizierbar bleiben und kann daher niemals als absolut sicheres Wissen gelten.

Mathematische- und logische Theorien sind davon ausgenommen, weil sie nichts über die Wirklichkeit aussagen , sondern nur über Begriffe und von daher auch nicht falsifizierbar sind, wie Einstein richtig bemerkt.

Ich bin auch Agnosiker in dem Sinne, dass ich beinahe an nichts glaube, was ich nichtselber sehen oder anders selbst erfahren kann.

Deshalb glaube ich an nichts, nur deshalb, weil es in der Zeitung steht oder als Nachricht im Fernsehen verkauft wird, und an nichts nur deshalb, weil es gängige wissenschaftliche Lehrmeinung ist.

Ich glaube, es gibt nichts, was nicht grundsätzlich hinterfragt werden kann und hinterfragt werden sollte, einschließlich Gott selbst.

Deshalb sind Fragen niemals dumm, allein schon deshalb, weil sie sie zeigen, dass jemand etwas wissen will.

Deshalb bleibt es dabei: Es gibt keine dummen Fragen, dumm bleibt nur, wer nicht fragt.

2. Glaubensartikel: Vom Mensch

Der Mensch ist ein Geschöpf des unsichtbaren Gottes in dem Sinne, dass er sich nicht selbst erschaffen hat und sich auch (noch) nicht selbst erschaffen kann.

Der Mensch ist ein natürliches, endliches Wesen und unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht von der belebten Natur.

Der Mensch ist auch ein geistiges und religiöses Wesen, auch  und selbst dann, wenn er an „Nichts“ glaubt. Diese Sonderstellung des Menschen in der Natur entspringt seiner Fähigkeit zur Selbstreflexion.

Der Mensch ist ein Wesen mit Körper, Seele und Geist. Ein kranker Körper bedrückt die Seele und behindert den Geist, eine verletzte Seele macht krank und gebiert böse Gedanken und böse Gedanken vergiften die Seele und den Körper.

3. Glaubensartikel: Von der Gemeinschaft

Wir können nur in der Gemeinschaft leben, in der Familie, mit unseren Freunden, in unserer Stadt, in unserem Land und auf unserem Planeten. Wir sind aufeinander angewiesen und abhängig von der Natur, in der wir leben , mit der wir leben, und von der wir leben.

Bis heute existiert Kein Mensch, der nicht eine Mutter hat oder hatte, auch wenn das in der „Schönen neuen Welt“ möglicher Weiser einmal anders sein wird.

Woran ich nicht glaube:

Ich glaube nicht an folgende moderne Mythen des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts:

Pearl Harbour,

Der Tonking-Zwischenfall,

Lee Harvey Oswald,

Die Mondlandung,

Das Waldsterben,

Osama bin Laden und die zwanzig Räuber,

Der menschengemachte Klimawandel

und all die vielen anderen Geschichten, die beinahe täglich erfunden und zum Teil weltweit verbreitet werden.

Von den falschen Lehren:

  1. Wir verwerfen die falsche Lehre, dass der Mensch das Maß aller Dinge sei. (Kommentar)
  2. Wir verwerfen die falsche Lehre ,als gäbe es keine objektive Realität, die unabhängig von der subjektiven Wahrnehmung besteht. (Kommentar)
  3. Wir verwerfen die falsche Lehre, als gäbe es keinen freien Willen und wir alle seien stattdessen lediglich Opfer der Vorsehung, des Patriarchats, der gesellschaftlichen Verhältnisse oder von wem auch immer.
    Wer den freien Willen leugnet opfert in Wahrheit sich selbst. Der Kirchenvater Origenes hat vorgemacht, wie es geht: Da er glaubte, seine Sexualität sei ihm aufgezwungen, befreite er sich von dieser Bürde indem er sich selbst kastrierte.
  4. Wir verwerfen die falsche Lehre als seien alle Dinge ausschließlich physikalischer Natur. (Kommentar)
  5. Wir verwerfen die falsche Lehre, dass die Wahrheit lediglich eine subjektive oder kulturelle Eigenheit sei.
  6. Wir verwerfen die falsche Lehre, alle Menschen seien gleich. In Wahrheit gleicht kein Mensch dem anderen.
  7. Wir verwerfen die falsche Lehre, alle Menschen sollten gleich gemacht werden, diese Irrlehre geht auf die Französische Revolution zurück und schien 1989 schon zu den Akten gelegt worden zu sein, feiert aber fröhlich neue Urständ.
  8. Wir verwerfen die falsche Lehre, es gäbe keine wirklichen Unterschiede zwischen Mann und Frau.
    Diese Behauptung des Gender Mainstreaming ist eine Familien-, Kinder- und Männerfeindliche Ideologie.
    Wer sich mit dieser Ideologie kritisch auseinandersetzt, entdeckt, dass es auch eine Frauenfeindliche und vor allem eine totalitäre und menschenfeindliche Ideologie ist.
    Es geht um nichts weniger als um die Zerstörung der Liebe im Namen der Liebe, die aber keine Liebe mehr, sondern nur noch Geilheit ist.
    Wer sich ideologiekritisch mit dieser Irrlehre auseinandersetzen will, kann sich bei Gabriele Kuby und Bernhard Lassahn alias Käpt´n Blaubär schlau machen. Käpt´n Blaubär ist auch sprachlich und stilistisch ein Kunstgenuss aller erster Güte.
    Die falsche Lehre, das Geschlecht sei keine biologische Tatsache sondern eine Zuschreibung und es gäbe in Wahrheit nicht zwei- sondern mittlerweile sechzig verschiedene Geschlechter, die auf Facebook Amerika zum ankreuzen zur Verfügung stehen, kann in ihrer fatalen Wirkung auf die Menschheit gar nicht überschätzt werden. Mann und Frau sind nicht gleich sondern komplementär.
    (am 8. Februar 2015 erweitert, wieder erweitert am 14. Februar)
  9. Wir verwerfen die falsche Lehre, man müsse behinderte und begabte Kinder auf die gleiche Weise fördern. Damit wird man weder dem behinderten, noch dem begabten Kind gerecht und schadet am Ende beiden. Diese Irrlehre bezeichnet sich selbst als Inklusion.
  10. Wir verwerfen die falsche Lehre, der Mensch sei, wenn er auf die Welt kommt, mit einem weißen Blatt Papier, einer tabula rasa, zu vergleichen, das allein durch seine so genannte “Sozialisation” beschrieben werde.
  11. Wir verwerfen die falsche Lehre, die unter gesellschaftlich relevanter Arbeit ausschließlich Erwerbsarbeit verstehen will.
  12. Wir verwerfen die falsche Lehre, dass wieder “Experten” darüber bestimmen sollen, wann ein Leben noch lebens- bzw. lebensunwert sein soll. Um diese Irrlehre nicht als das erscheinen zu lassen, was sie ist, die Euthanasie, bezeichnet sie sich selbst als „Aktive Sterbehilfe“.
  13. Wir verwerfen die falsche Lehre, so genannte Symptome seien die Anzeichen einer Krankheit und müssten wegtherapiert werden. Häufig sind sie im Gegenteil Symptome eines Heilungsprozesses.

Anmerkung. Die These 3 habe ich geändert, sie hieß ursprünglich:
Wir verwerfen die falsche Lehre, alle! Wirklichkeit sei “sozial konstruierte Wirklichkeit.” (Kommentar) (Bei dieser Aussage bin ich mir mittlerweile nicht mehr ganz sicher, 30.12.2014)

Im Mai 1934 wurde in WuppertalBarmen die sogenannte Barmer Theologische Erklärung verabschiedet, die heute noch zu den Bekenntnisschriften der evangelischen Kirchen in Deutschland zählt.

Damals wurden diese Thesen im Kirchenkampf gegen die “Deutschen Christen” als Antithesen formuliert. Die sechs Thesen wollten die Fehlentwicklungen im aufkommenden Faschismus thematisieren und haben die Form: “Wir verwerfen die falsche Lehre…”

Auch in der so genannten Postmoderne sind Fehlentwicklungen zu beobachten, die mit meinem Glauben nicht im Einklang stehen. Da es andere Zeitgenossen gibt, die meine Auffassungen teilen, habe ich diese Verwerfungen in die von Barmen her bekannte Form gegossen.

Die Anathemata sind keineswegs vollständig. Den Bereich Politik habe ich weitgehend ebenso ausgespart, wie Bereiche, die dazu geeignet sind, sich ggf. persönlich verletzt zu fühlen.

Wer sich für weitere Anathemata meines persönlichen Glaubens interessiert, sei auf meine Seite Unmutsäußerungen  verwiesen.

9 Gedanken zu „Mein Glaube

  1. Yeti

    Viele dieser Glaubensinhalte würde ich auch unterschreiben.

    Generell halte ich es jedoch für problematisch, wenn man seinen Glauben derart festlegt. Der Glaube ist etwas Lebendiges und wird sich im Laufe des Lebens verändern.

    Ärgerlich, wenn dann in 20 Jahren ein anderer Blogger Dir vorwirft: „Aber damals hast Du gesagt…..“

    Trotzdem ein mutiger Schritt.

    Antwort
    1. hansarandt Autor

      Dir ist meine Einleitung entgangen, in der steht, dass nichts festliegt und dass ich schon sehr oft in den letzten fünfzig und in den letzten fünf Jahren meine Meinung, meinen Glauben geändert habe. Wenn ich immer schon der richtigen Meinung gewesen sein sollte, warum denke ich dann jeden Tag über irgend etwas neues nach und schreibe es hier in meinen Blog?

      Antwort
    2. hansarandt Autor

      Die These 6 „Wir verwerfen die falsche Lehre, es gäbe keine festen Orientierungspunkte und Bezugssysteme und alles sei relativ“ habe ich ersatzlos gestrichen. Diese These lässt sich so nicht halten und außerdem sind es dann wieder 13 Thesen, das gefällt mir persönlich besser.

      Antwort
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  7. MgtowMonk

    Das ist eine gute Sache. Ich bin auch ein Vertreter solcher festen Glaubenssätze, die man für sich formuliert. Anpassung ist immer möglich, Manches wird auch mal verworfen, das ist ganz normal und bleibt nicht aus, wenn man es mit Persönlichkeitsentwicklung und Wahrheitssuche Ernst nimmt.

    Antwort

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